Pfarrei Loiching feierte die Gottesmutter
Loiching. Zum Vorabendgottesdienst am Samstag begrüßte Pater Roman Piekarski zahlreiche Gläubige. Da Montags in der Pfarrei Loiching kein Gottesdienst stattfindet wurde bereits Samstag die feierliche Messe „Patrona Bavariae“ mit besonderem Offizium und entsprechendem Ritus gefeiert.
Die Verehrung der Mutter Gottes als „Schutzpatronin Bayerns“ spiegelt sich in der Anzahl an Maiandachten in der Pfarrei Loiching. Zur ersten Maiandacht wird am 1. Mai um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche Loiching wie auch in Wendelskirchen geladen. Viele weitere folgen. Regelmäßig Dienstags, 19.30 Uhr in Süßbach, Sonntags 19.00 Uhr in Weigendorf. Vereine und Gruppierungen laden zur von ihnen gestalteten Maiandacht – oft unterstützt von stimmgewaltigen Chören. Der Frauenbund Wendelskirchen am 3. Mai, 19.00 Uhr in Weigendorf; 7. Mai 14.00 in Loiching die KAB; 11. Mai 13.30 Uhr die Senioren in Loiching; 12. Mai 19.00 Uhr in Loiching Frauenbund Loiching; 14. Mai 18.00 Uhr in Loiching alle Firmlinge; 25. Mai 18.30 Uhr in Heising der PGR; 28. Mai 19.00 Uhr in Wendelskirchen die MMC um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Ein Angebot für die kleinsten Gottesdienstbesucher speziell ist der 4. Mai um 17.00 Uhr in Loiching unter dem Thema: „Maria, die Mutter Jesu“.
Die Messe „Patrona Bavariae“ kann 2017 ihr hundertjähriges Jubiläum feiern. Kurz vor dem Ende der bayerischen Monarchie, in den Nöten des Ersten Weltkriegs, richtete König Ludwig III. (1913-1918) zusammen mit seiner Gemahlin Marie Therese an Papst Benedikt XV. die Bitten, »1. dass die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria als Patronin der Bayern durch den Apostolischen Stuhl erklärt werde, 2. dass ein besonderes Fest dieser Jungfrau Maria unter dem Titel Patrona Bavariae alljährlich im Marienmonat, am 14, Mai, in ganz Bayern gefeiert werden dürfe. Am 14. Mai 1916 wurde das Fest in München erstmals begangen, 1917 in allen bayerischen Diözesen. Gemäß Beschluss der Freisinger Bischofskonferenz von 1970 ist der Festtermin nun am 1. Mai und bildet so den Auftakt zum Marienmonat. Die Marienverehrung kannte in Bayern davor bereits viele Traditionen. Das bayerische Herrscherhaus der Wittelsbacher hatte Anteil daran. So war Kaiser Ludwig der Bayer (1314-1347) nicht nur Stifter von Ettal, er rief in seiner Sterbestunde Maria um Beistand an. Die bayerischen Herzöge unterstützen Bau und Ausstattung zahlreicher Marienkirchen, und die Pilgerfahrt zu marianischen Gnadenbildern entwickelte sich zur Familientradition. Auf der Jubiläumsseite www.patrona-bavariae.info sind viele Informationen zur „Schutzpatronin der Bayern“ zusammengestellt. Dort wird auch auf die Jubiläumsfeierlichkeiten am Münchner Marienplatz am 13. Mai 2017 hingewiesen. Mit einem 2011 gestarteten Pilgerweg – welcher 2013 Bogenberg bei Straubing miteinbund wurde zum Jubiläumsjahr „hingeführt“. Die Bogenberger Madonna wiederum ist in Loiching durch das Liebfrauentragen, das im Advent bestens angenommen wird, bekannt.
Pater Roman ging in seiner Predigt am Samstag auf die Gemeinsamkeiten seines Heimatlandes Polen und seiner jetzigen Wirkungsstätte Loiching ein. 1656 bestimmt König Johann II. Kazimir, Maria zur Königin Polens. Durch Prozession und die Rufe „Maria hilf“ soll ein Kloster in Tschenstochau vor der schwedischen Belagerung verschont geblieben sein. Die Wundererzählung verbreitete sich rasch, stachelte den Widerstandswillen an und Polen konnte befreit werden. „Wir sind also alle Eins in unserem Glauben, unserer Verehrung“ – so Pater Roman weiter.
„Und trotzdem“, stelle sich vielleicht für den Ein oder Anderen die Frage, „warum Marienmonat Mai in Bayern? Warum so kurz nach der österlichen Freude das Augenmerk auf Maria?“ Er zog einen Vergleich mit einem Baum heran: „Man muss auf den Boden auf dem der Baum steht blicken – auf seine Wurzeln. Wer Jesus Christus ernst nimmt, kommt an seiner Mutter nicht vorbei! Sie ist sein „Nährboden“. Und gerade die österliche Freude, die Überwindung des Todes biete sich dafür an! Jesus sprach am Kreuz zu seinen Jüngern: „Seht eure Mutter!“ Pater Roman weiter: „Jesus gibt uns seine Mutter, ihre Arme, die ihn schon sicher getragen haben, sollen nun uns tragen. An Maria wird sichtbar, was Jesus, Christus uns zu Ostern gegeben hat – was Gottes Gnade, seine schöpferische und erlösende Zuwendung aus uns Menschen gemacht hat und noch machen will.“