Loiching/Weigendorf. In den einzelnen Gotteshäusern fanden die Gottesdienste vor sehr ansprechend dekorierten Erntedankaltäre statt. In Weigendorf zeichnete sich eine Mesnerin dafür verantwortlich, welche die einzelnen Gaben dekorativ in Holzkisten und Krüge „verpackte“; in Loiching traditionell die Landjugend Loiching. Pater Roman (Weigendorf) und Pater Krzysztof (Loiching) zelebrierten die Gottesdienste.
In Loiching wurden alle Elemente des Wortgottesdienstes (Kyrierufe, Lesungen und Fürbitten) von Landjugendmitgliedern ergreifend vorgetragen. Pater Krzysztof erzählte in seiner Predigt von einem Gespräch mit einem 90-jährigen: „Früher war doch alles besser.“ „Aber was war besser?“ Der 90-jährige meinte: „Früher mussten wir viel und hart arbeiten – an Erntedank wussten wir wieviel an Kraft und Zeit wir in die Ernte investiert haben – aber irgendwie hatten wir als Jugendliche wohl mehr Zeit. Ich höre immer nur: „ich habe keine Zeit.“ Pater Krzysztof regte zum Nachdenken an: „wir können an Erntedank für die Ernte, den technischen Fortschritt, unsere Arbeitsstätte, unser „Gebraucht werden“ danken; wir können für so vieles danken. Aber haben / nehmen wir uns Zeit zum Danken? Nehmen wir uns Zeit für uns selbst, Begegnungen in der Gemeinschaft, Begegnungen mit Gott? Sein abschließender Appell: „Auch solche Vorräte sollten wir ansammeln.“
Mit einer Gabenprozession unterstrich die Landjugend den Appell. Sie brachten Salz welches im übertragenen Sinne auch für die „Würze des Lebens“ – die Gemeinschaft und Familie stehen kann; Wasser als Lebenselixier aber auch verbunden mit dem Salz für die Tränen – und wollten damit danken für die Menschen, die in schweren Zeiten zu einem halten; eine Kerze für alle, die als „Lichtstrahl“ in unserem Leben wirken – aber auch Zeugnis ihres Glaubens ablegen; mit einem Brot wiesen sie abschließend auf ihre „Mini-Brot-Aktion“ hin- welche als soziale Aktion – Hilfe für diejenigen, die nicht vor einem reich gedeckten Erntetisch feiern können.
All diese Dinge ergänzten den sehr reich gedeckten Erntedankaltar und wiesen somit anschaulich auf die weite Art des Dankens hin. Mit einem „Danke für diesen guten Morgen“ (GL380) endete der Gottesdienst in Loiching und sehr viele deckten sich für den Sonntagsabendbrottisch mit einem „Mini – Brot“ der Landjugend ein.
In Weigendorf sorgten für die gelungene, feierliche Umrahmung die „Pritzl-Bläser“ und Pater Roman ging dort in seiner Predigt noch einen Schritt weiter und fragte: „Was wäre unser Leben ohne die Dankbarkeit?“ Pater Roman: „Viele Menschen leiden – es gibt soviel Beklagenswertes auf dieser Welt. Die Not anderer wollen wir nicht vergessen, besonders zu der Zeit, in der es uns selbst gut geht. Denn die wahre Dankbarkeit verbindet sich mit dem tatkräftigen Einsatz für andere, die in dem Moment die christliche Hilfe benötigen.
Folgerichtig war die Kirchenkollekte an Erntedank für die Zwecke der Caritas bestimmt. 50% davon verbleiben in der Pfarrei für eigene caritativ – soziale Zwecke.
Bis zum kommenden Samstag verbleiben die dekorativen „Erntedankaltäre“ und laden zum eignen Verweilen und Besinnen ein. In Loiching wird noch am reich gedeckten „Erntetisch“ vom Team „Kirche für Kinder“ am Freitag zum „Erntedank für Kleine“ eingeladen.