Weigendorf. Auch in diesem Jahr hielten die Weigendorfer an ihrer Leonhardi-Tradition fest und zahlreiche Pferde, Kutschen und Zuschauer machten sich am vergangenen Sonntag – trotz umfangreicher Straßensperrungen – auf den Weg nach Weigendorf.
Am Sonntagvormittag trafen sich die Kirchenbesucher bereits zum Patroziniumsgottesdienst, den der Weigendorfer Kirchenchor mit der Waldler-Messe umrahmte – auch dies eine langjährige Tradition. In seiner Predigt ging Pater Roman auf das Evangelium vom Kaufmann ein, der eine wertvolle Perle fand und dafür seinen ganzen Besitz verkaufte, um sie zu besitzen. Pater Roman hoffte, dass für alle der Glaube an Gott und die Liebe zu ihm dieser wertvolle Schatz sein möge und dass wir uns dafür von allen anderen Dingen befreien würden. So wie auch der Kirchenpatron St. Leonhard nach der Legende die Ketten der Gefangenen gesprengt hat.
Trotz einiger stürmischer Böen, aber bei sonnigem Wetter spielte die Viehbachtaler Blaskapelle am Nachmittag den Auftakt zum Leonhardiritt. An der Leonhardstatue am Platz vor der Kirche feierte Pater Roman mit den anwesenden Gläubigen eine Andacht. Vorstand Ludwig Czapka hieß alle Gäste herzlich willkommen und freute sich über die vielen Besucher. Auch Bürgermeister Günter Schuster gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Brauchtums- und Traditionspflege in Weigendorf so großen Zuspruch bei der Bevölkerung findet. Er bedankte sich besonders beim Obst- und Gartenbauverein für die Organisation des Leonhardirittes.
Pater Roman OFM segnete während der Andacht einen Korb mit Brot, das anschließend den Pferden gefüttert wurde.
Nach der Andacht setzte sich der Zug durchs Dorf in Bewegung, angeführt von der Kutsche mit den Honoratioren. Über die Badstraße und den Leitenweg ging es wieder zurück zur Dorfstraße, wo die Pferde einzeln den Segen, das geweihte Brot und die Erinnerungsschleife entgegennahmen. Bürgermeister Günter Schuster übernahm das Anheften der Schleifen, die der Obst- und Gartenbauverein traditionell stiftet. Vorstand Ludwig Czapka rief alle Teilnehmer einzeln mit Namen auf, Pater Roman besprengte Ross und Reiter mit Weihwasser. Zum Schluss trafen sich alle Beteiligten auf Einladung des Gartenbauvereins im Dorfhaus bei Kaffee und Kuchen.
Bericht / Fotos: Gabi Haslbeck
