Verfasser: Martin Hobmeier
Diese Feststellungen werden vor allem für die Zeit bis zum 30jährigen Krieg fragwürdig bleiben, weil wir über die Pfarrer bis dahin zu wenig wissen.Die Jahresangaben in Klammern beziehen sich auf die Zeit des Wirkens in Loiching.
- Ortlof Hagenauer stiftete 1488 die Allerseelenbruderschaft in der Pfarrei Loiching, die eine eigene Kapelle und neben zahlreichem Grundbesitz in Piegendorf ein Anwesen sein eigen nannte.
- Georg Karl aus Murnau (1617-1637) stiftete 1628 den Hochaltar in der Pfarrkirche zu Loiching und vermachte testamentarisch sein ganzes umfangreiches Vermögen der Pfarrei.
- Name nicht bekannt. 1642 wurde die ganze Pfarrei von einem einzigen Kooperator betreut, dessen Name uns nicht mehr bekannt ist. Wenn man den gewaltigen Umfang der Pfarrei bedenkt, von Gaubitzhausen bis Maierhof, die Kriegszeit, usw., kann die Leistung dieses Priesters nicht genug gewürdigt werden.
- Dr. Andreas Kiermayer (1642-1648) erlebte die letzten Kriegsjahre in der Pfarrei, die für unsere Gegend noch einmal einen schlimmen Höhepunkt brachten. Beim sogenannten Kehrab nahmen feindliche und befreundete Truppen nochmals alles mit, was nicht hieb und nagelfest war, sie brannten nieder und plünderten, auch die Pfarrei wurde nicht verschont. Kiermeyer wurde später Stiftsdechant von Mattigkofen.
- Sein Nachfolger Richard Manghofer, später Dekan (1648-1673) Pfarrer von Loiching), meldete 1650 im Visitationsbericht an Bischof von Wartenberg, daß die Pfarrei sehr stark mitge nommen sei, Krankheit und Krieg hätten die Menschen geschwächt, Gummering und Massendorf seien menschenleer. Richard Manghofer und seine Pfarrkinder schafften es jedoch in kürzester Zeit, die Auswirkungen des Krieges zu überwinden, was die Anschaffungen und Reparaturen für die Gotteshäuser beweisen.
- Dekan Georg Wolfgang Wedl (1696-1731) bemühte sich sehr um die Kirchenrenovierungen, erbaute St. Jakobus in Wendelskirchen, stiftete das Wedl’sche Beneficium zur Ausstattung einer zweiten Kooperatorenstelle in Loiching. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde die Expositur Teisbach gegründet (1695). Es handelt sich sicherlich um einen der bedeutendsten Priester, die in Loiching jemals gewirkt haben.
- Am 4. Dezember 1791 schlägt Papst Pius VI. dem Domkapitel Regensburg den Freiherrn Josef Maria Nepomuk von Frauenberg als Pfarrer vor. Diese Empfehlung dürfte eine einmalige Rarität sein, laut Auskunft Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg. Der Dr. beider Rechte, von Frauenberg ist dann von 1792 bis 1797 Pfarrer und Dekan von Loiching. Er wird dann später kurfürstlicher geheimer Rat und Leiter des Schulwesens in Bayern. 1821 wird er Bischof von Augsburg, und 1842 stirbt er als Erzbischof von Bamberg.
Bild stammt aus der Schrift „Das Bistum Bamberg in Geschichte und Gegenwart“ Heft 4 – ÈDITIONS DU SIGNE – Strasbourg .
- Von 1801 bis 1821 war Freiherr Adalbert von Pechmann Pfarrer in Loiching. Er wird später Weihbischof von Passau
(1824 bis 1860).
geboren: 20.Oktober.1777 in Regen
Priesterweihe: 27. März 1801
Weihbischof von Passau: 24. Mai 1824
gestorben: 09.März 1860 in Passau
Vater: Königl. Kämmer und Landrichter
Heinrich von Pechmann
(1736 – 1800)
Mutter: Maria Ludovica von Pechmann,
Freifrau von Asch (1748-1820)
gestorben in Loiching
Grabdenkmal im Kircheneingang
Loiching (Franz Schwanthaler)
- Von 1822 bis 1839 war der Augustinerchorherr Georg Peter Pöllath als Pfarrer in Loiching. Der Dekan und kgl. Distriktsschulinspektor renoviert die Pfarrökonomie und erbaut neue Stallungen.
- Johann Baptist Mengein (1839-1858) hat die schwierige Zeit der völligen Aufhebung der Grundherrschaft zu bewältigen. Seine exzellenten juristischen Kenntnisse kommen ihm dabei zugute.
- Andreas Paintner (1858 – 1885), Pfarrer und Dekan, erwirbt sich große Verdienste in der Zeit der ersten großen Wirtschaftskrise in den 70er Jahren. Vor allem die Armenfürsorge wird von ihm gefördert. Die stark verschuldeten Bauern werden von ihm erheblich unterstützt.
- Dr. Johann Baptist Kumpfmüller (1885 – 1907), sein Neffe war Bischof von Augsburg wirkte in Loiching nicht nur als Priester, sondern er kümmerte sich auch gewissermaßen als politisch denkender Mensch um die Belange der politischen Gemeinde. Der Dekan, BGR, Kreisrat von Niederbayern (heute Bezirksrat), war Distriktschulinspektor und später Stiftsdekan von St. Johann in Regensburg, wo er auch in der Gruft seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Kumpfmüller unterzog sämtliche Kirchen der Pfarrei einer umfassenden Renovierung. Vor allem aber war er treibende Kraft bei der Errichtung eines neuen Schulhauses in Loiching, setzte eine Isarkorrektur durch, so daß der Kirchberg endlich sicher war. Er hat durch seine guten Beziehungen zum Bayer. Landtag bewirkt, daß die Loichinger Haltestelle zum Bahnhof mit Lagerhaus aufgestuft worden ist ( incl.Verlegung). Noch von Regensburg aus unterstützte er den Bau der eisernen Isarbrücke. In der großen Breite seiner Tätigkeiten dürfte dieser Priester, der ungewöhnlich klein war, aber die engagierte Warmherzigkeit einer großen Persönlichkeit ausstrahlte, vorerst an der Spitze aller hier wirksam gewesenen Priester stehen.
- Simon Franz (1907-1913) erlangte einen hervorragenden Ruf als Leiter der Pfarrökonomie, er gründete den Kath. Burschenverein Loiching.
- Franz X. Harlander (1914-1924) hatte eine sehr schwere Zeit mit dem Weltkrieg und der folgenden Inflation zu überstehen.
- Sein Nachfolger Andreas Seidlmeier (1924-1938) löste die Pfarrökonomie auf. Er war den Christen der Pfarrei ein fester Halt in der nationalsozialistischen Zeit.
- Lorenz Speckner (1938-1965) hatte mit die schwerste Zeit zu überstehen. Gegen Ende des Krieges trachtete ihm die SS nach dem Leben, und er mußte in Richtung Weigendorf fliehen.
- BGR Sebastian Schall (1965-1985) renovierte und erneuerte Kirchen und Kapellen, Friedhof und große Teile der Pfarrökonomie, wobei der Pfarrstadel besonders herausragt. Seine Arbeit diente vor allem auch den kirchlichen Vereinen: Wobei die Jugend von Beginn seines Wirkens an sein besonderes Anliegen war.
- Josef Forstner (1985-2009)